
Qualifizierung
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Qualifizierung für eine diversitätsorientierte Professionalität
Im Projektbereich „Qualifizierung“ verfolgen wir das Ziel, Diskriminierung zwischen Ärzt:innen, Pflegekräften, weiterem Gesundheitspersonal und Patient:innen bzw. Nutzer:innen sowie innerhalb des Gesundheitspersonals durch Qualifizierung entgegen zu wirken.
Daher fördern wir die Entwicklung von Lehrveranstaltungen sowie die Konzeption und Produktion von Lehr-/Lernmaterial zur Entwicklung von Diversitätskompetenzen, Sensibilisierung für Diskriminierungsrisiken in der Gesundheitsversorgung und Entwicklung einer rassismuskritischen Haltung im Studium der Humanmedizin, in gesundheitsbezogenen Studiengängen, in Ausbildungen von Pflege- und anderen Gesundheitsberufen und in der Fort- und Weiterbildung von Gesundheitspersonal.
Folgende Themen sollen dabei nachhaltig in bestehenden Curricula und Lehrplänen verankert werden:
- Rassismus und andere Diskriminierungsformen als soziale Determinante von Gesundheit, sowie weitere soziale Determinanten von Gesundheit
- Zugangsbarrieren und Diskriminierungsrisiken in der Gesundheitsversorgung
- Zusammenhänge zwischen Migration, Flucht und Gesundheit
- Entwicklung einer rassismuskritischen Haltung
- Migrationsbezogene Kompetenzen
- Kulturelle Kompetenz
- Rassistische Mythen in der Medizin, postkoloniale Kritik und rassismuskritische Analyse von konventionellem Lehrmaterial
- Stärkung von Handlungskompetenzen für den Abbau von Diskriminierung: diversitätsorientierte Kommunikation; verbale Deeskalation; Handlungsoptionen bei Diskriminierung in der Berufspraxis
Wir verfolgen bei diesen Themen einen intersektionalen Ansatz, denn Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Diskriminierungsformen, die eine Person erleben kann aufgrund z.B. von Alter, Bildungsstand, Geschlecht und Migrationsgeschichte können sich auf den Grad individueller Teilhabechancen, Diskriminierungsrisiken und auf das Ausmaß der Versorgungsqualität im Gesundheitswesen auswirken.
Wir fördern außerdem die Konzeption und Umsetzung von Train-the-Trainer:innen-Kursen für Lehrkräfte in den kooperierenden Bildungsinstitutionen.
Die im Rahmen unseres Projekts konzipierten und produzierten Lehrveranstaltungen und Materialien werden als Open Educational Resources auf eine digitale Plattform gestellt, und können von anderen Bildungsinstitutionen und Lehrenden im Unterricht genutzt und verbreitet werden.
Im Sommer 2023 haben wir einen Call for Participation gestartet und sehr viele tolle Ideen von zahlreichen Universitäten, Hochschulen, Berufsfachschulen, Akademien und Fortbildungsinstituten erhalten.
10 Bildungsinstitutionen mit ihren Vorhaben konnten wir auswählen, darunter 4 Medizinische Fakultäten, 2 Akademien für Pflege- und Gesundheitsfachberufe, die Fortbildungsakademie einer Landesärztekammer und ein Gesundheitsamt mit einem Fortbildungsprogramm für seine Mitarbeiter:innen.
--> hier geht es direkt zur Liste mit den 10 Kooperationspartner:innen
Neben unserer finanziellen Unterstützung bieten wir fachlichen Austausch (didaktisch und bildungspolitisch) unter den Kooperationspartner:innen, und stellen sicher, dass die Perspektiven von Expert*innen aus der Gesundheitsversorgungspraxis und von diskriminierungserfahrenen Menschen in die Konzeption der Lehrveranstaltungen und Lehr-/Lernmaterialien einfließen und berücksichtigt werden. Hier spielt unser Projekt Praxisbeirat eine wichtige Rolle.
Die Phase der Konzeption der Lehrveranstaltungen und Lern-/Lehrmaterialien beginnt Anfang 2024. Die Erprobung der Lehrveranstaltungen und die Produktion der Materialen folgt 2025. Ende 2025 werden die erstellten Lehrveranstaltungen und Materialien als Open Educational Resources auf einer digitalen Plattform zu Verfügung gestellt.